50 Jahre VfB Annweiler

Zeitungsbericht der "Südpfälzischen Rundschau" zur 50-Jahr-Feier des VfB Annweiler:

Der VfB Annweiler feierte fünfzigjähriges Bestehen
Im Beisein prominenter Sportfreunde - Zahlreiche Geburtstagsgeschenke und viele Auszeichnungen

ANNWEILER. „Jetzt habe ich Euch alles gebracht, nur keine Meisterschaftsurkunde.“ Mit diesen Worten drückte Bezirksvorsitzender Kurt Neumann dem 50jährigen Geburtstagskind, dem VfB Annweiler, das aus, was sicher viele im großen Zelt am Trifelsstadion dachten: Diesem Verein ist zu wünschen, daß er bald wieder den Weg zurück in die südpfälzische A-Klasse findet. Neumann überreichte dem traditionsreichen Verein Präsente vom DFB, vom SWFV und vom Sportbund Pfalz. Kreisvorsitzender Otto Metz (Edesheim) gab seiner Freude Ausdruck, daß erneut eine Mannschaft in seinem Gebiet auf 50 Jahre zurückblicken kann.
Nach einem einleitenden Musikstück der Stadtkapelle Annweiler und des Fanfarenzugs begrüßte VfB-Vorsitzender Kaspar Götten die zahlreichen Gäste, unter denen sich Bürgermeister Hans Stöcklein, Alt-Bürgermeister Theo Leyendecker, Bezirksvorsitzender Kurt Neumann, Kreisvorsitzender Otto Metz und Kreisjugendleiter Heinrich Stang befanden. Mit besonderem Beifall aber wurde der Mittelstürmer der WM-Elf von 1954, Ottmar Walter, begrüßt, der später zum Ehrenmitglied des VfB Annweiler ernannt wurde.
Bürgermeister Stöcklein gab seiner Freude darüber Ausdruck, in Annweiler einen Verein zu haben, der schon auf so viele Jahre aktiver Tätigkeit zurückblicken könne. Als Starthilfe für die nächsten 50 Jahre überreichte Stöcklein ein Kuvert mit einem Scheck. Einen kurzen Abriß der VfB-Geschichte gab anschließend der zweite Vorsitzende Axel Hoppelshäuser, der vor allem lebendig über die Gründungszeit zu berichten wußte. Es sei eine Handvoll Männer gewesen, die am 25.Mai 1919 einen Verein zur Pflege der jungen Sportart gegründet hätten. Mit Genehmigung der damaligen französischen Besatzung habe der VfB Annweiler seine Trainingsstunden über die Tagespresse bekannt geben dürfen.
Hoppelshäuser gedachte all derer, die in vergangenen 50 Jahren durch ihre Uneigennützigkeit und ihr Vorbild für den VfB gewirkt haben und so die Grundlage für den Fußballsport in Annweiler gelegt hätten. Einem Verein, der über so viel Substanz verfüge, müsse es aber auch wieder gelingen, meinte der stellvertretende Vorsitzende optimistisch, die nächst höhere Spielklasse zu erreichen. Dazu gehöre nicht nur der volle Einsatz aller Spieler, sondern auch die Unterstützung durch die Mitglieder und die übrige Bevölkerung.
Schließlich konnten Vorsitzender Götten, sein Stellvertreter Hoppelshäuser und Ottmar Walter gemeinsam mehrere Mitglieder auszeichnen. Die goldene Vereinsnadel und die Urkunde als Ehrenmitglied erhielten Otto Schwarz, Oskar Bosch, Eugen Dreisigacker und Heinrich Schnäbele. Die goldene Nadel für mehr als 40jährige Vereinszugehörigkeit wurde an Ludwig Zaucker, Kurt Trautmann, Heinrich Semmler, Johannes Metz, Theo Leyendecker, Ferdinand Hust, Richard Herbst sen., Jakob Göttel, Emma Fast, Fritz Ebel und August Heck verliehen. Die silberne Nadel für mehr als 25jährige Vereinszugehörigkeit erhielten Karl Gaugel, Ludwig Schultz, Edgar Göttel, Oskar Hermann und Fritz Orth.
Eine ganz besondere Ehrung erfuhr Johannes Jopp, der die silberne Verbandsehrennadel des SWFV und die Ehrennadel des Sportbundes Pfalz in Empfang nehmen durfte. Alfred Rillmann erhielt die Ehrennadel des SWFV und des Sportbundes. Unter den Gratulanten, die dem VfB Annweiler ihre Glückwünsche aussprachen, waren auch die Vereine „Eiche“ Offenbach (Main), FC Ensheim/Saar, TuS Albersweiler und der TSV Annweiler, der ebenso einen Fußball überreichte wie die Stadtsparkasse Annweiler.
Bereits am Freitagabend war das Jubiläum mit einem Werbespiel zwischen dem VfB und dem Zweitamateurligisten VfL Thaleischweiler eröffnet worden. Die überraschend starken Einheimischen siegten nicht unverdient mit 2:0 nach Toren von Dieter Klein und Weilacher. Am Samstag gab es folgende Ergebnisse: A-Jugend: Annweiler - SV Rimschweiler 1:7, B-Jugend: Annweiler - VfR Grünstadt 1:2, AH: Annweiler - Ensheim 4:0 und Reserve Annweiler - Erste Mannschaft Gräfenhausen 3:5.

Lachend in geselliger Runde bei der Jubiläumsfeier des VfB Annweiler (von links nach rechts): Schiedsrichter Johannes Jopp, Ehrenmitglied Ottmar Walter, Alfred Rillmann und Vorsitzender Kaspar Götten.
Lachend in geselliger Runde bei der Jubiläumsfeier des VfB Annweiler (von links nach rechts): Schiedsrichter Johannes Jopp, Ehrenmitglied Ottmar Walter, Alfred Rillmann und Vorsitzender Kaspar Götten.

40 Jahre VfB Annweiler

Zeitungsbericht vom "Wasgaubote" zur 40-Jahr-Feier des VfB Annweiler am 13.Juni 1959:

Der Verein für Bewegungsspiele Annweiler hatte sich seine „40jährige Jubiläumsfeier“ als Sommernachtsfest vorgestellt, und die Absicht wäre auch Tatsache geworden, wenn das Juni-Winderl, das von Osten her wehte, nicht mehr als kühl gewesen wäre. Im Freien zu sitzen, war für die älteren Semester unmöglich. So spielte sich denn der Hauptbetrieb zwischen den Wänden der Turnerhütte ab. Für die alten Fußballfreunde war es ein sichtliches Vergnügen, in Erinnerungen zu schwelgen, noch bevor das Programm seinen An- und Ablauf nahm.
Der Vorsitzende Richard Kratz begrüßte die Erschienenen und bedauerte, daß die Witterung dem VfB einen Strich durch die Rechnung gemacht habe.

 

EIN BLICK ZURÜCK
Schriftführer Kurt Bauer behandelte die Gründung und die Entwicklung des VfB. Ergänzend zu dem, was der Wasgaubote schon veröffentlichte, verdienen noch folgende Ausführungen des Schriftführers erwähnt zu werden: Neben den Platzsorgen gab es auch finanzielle Sorgen, die auch heute noch nicht behoben sind. In den Inflationsjahren hatte man wohl Milliarden-Einnahmen, aber auch ebensolche Ausgaben. Durch die Anlegung von Plätzen auf immer verschiedenem Gelände wurden erhebliche Gelder aufgewendet, die aber der Verein nicht hatte. Darlehen der Mitglieder trugen dazu bei, daß der Fußballsport in Annweiler nicht unterging. Es kam die Arbeitslosigkeit, und wenn man bedenkt, daß von ungefähr 30 Spielern nur noch 3 Mann in Arbeit standen, dann muß man den damaligen Leuten für ihre Opferbereitschaft und ihren Idealismus Bewunderung und Anerkennung zollen. 1933 wurde darauf gedrängt, sich dem Turnverein anzuschließen. Es sollte hier nur einen Sportverein geben. Die Vereinführer hatten es nicht leicht. Verhandlungen wurden geführt, und schließlich gab die Führung des VfB dem politischen Druck nach und löste den Verein auf, bezw. die Fußballabteilung wurde dem größeren Verein angegliedert. Fußball spielte man also weiter. 1945 rückten wieder Besatzungsmächte in Deutschland ein. Verbot sämtlicher Vereine wurde ausgesprochen, und später wurde nur ein Verein zugelassen, in dem sich der Gesangverein, der Musikverein und die Sportvereine zusammenfanden. Nach einiger Zeit machten sich der Gesangsverein und der Musikverein wieder selbstständig. Der Sport blieb unter dem Namen ASV beisammen. 1949 unternahm unser jetziger Vorstand Richard Kratz die Leitung der Fußballabteilung des ASV. Ihm und seinen treuen, bewährten Helfern ist es zu verdanken, daß der VfB im Jahre 1952 wieder selbstständig wurde. In den letzten Jahren ging es trotz vieler Schwierigkeiten langsam, aber sicher bergauf. In der B-Klasse wurde die Meisterschaft errungen und der Aufstieg in die A-Klasse geschafft.
Für die gefallenen und verstorbenen Mitglieder wurde eine Gedenkminute eingelegt.

 

 

MITGLIEDER-EHRUNG
Als eine große Freude bezeichnete es Schriftführer Bauer, den verdienten Mitgliedern und Sportkameraden im Namen des VfB die Ehrennadel zu überreichen und ihnen zugleich für ihre Treue zu danken.
Die goldene Ehrennadel unter gleichzeitiger Ernennung zum Ehrenmitglied erhielten:
Friedolin Dentzer, der seit 1919 dabei war, als im „Volksgarten“ der VfB aus der Taube gehoben wurde; er hat jahrelang in der Vorstandschaft mitgearbeitet und dem Verein bis heute die Treue gehalten.
Alfred Rillmann ist Annweilers erster Fußballspieler. Er hat der hiesigen Jugend die Technik des Fußballspiels beigebracht und war lange Jahre Vorstand des Vereins. Auch wurde unter seiner Leitung eine Damenhandballmannschaft gegründet.
Karl Thürwächter senior war ebenfalls lange Jahre Vorstand, auch stand er dem VfB 12 Jahre als Schiedsrichter zur Verfügung.
Fritz Frank hat viele Jahre in der Vorstandschaft des VfB mitgearbeitet und in guten und schlechten Zeiten treu zur Fußballsache gestanden.
Das silberne Ehrenzeichen erhielten in Würdigung langjähriger Mitgliedschaft und in Anerkennung der Verdienste um den Fußballsport in Annweiler:
Franz Berger, Oskar Bosch, Hermann Dausch, Eugen Dreißigacker, Fritz Ebel, August Heck, Ferdinand Hust, Johannes Jopp, Johannes Metz, Kurt Müller, Fritz Sauder, Heinrich Semmler, Georg Sonderschäfer, Heinrich Schnäbele, Otto Schwarz, Philipp Schwartz, Erich Störger, Kurt Trautmann, Karl Winter, Hermann Weiß, Georg Künzl, Fritz Geißler, Richard Herbst senior, Karl Zuleg senior, Richard Herbst junior, Artur Platz, Frau Emma Fast Ww., August Zimpelmann, Franz Schöffel, Walter Burg und Rudi Kuhn. Sportkamerad Kuhn ist zum VfB gekommen und hat die Mannschaft so trainiert und zusammengefügt, daß der Aufstieg in die A-Klasse möglich wurde und der Erhalt in dieser Klasse gesichert war.
In Anerkennung früherer Verdienste um den Fußballsport in Annweiler wurden mit einer Urkunde geehrt:
Emil Seebach, Jakob Bauernfeind, Franz Künkele, Fritz Reithmayer, Erhard Regular, Otto Aehnlich, Julius Minges, Oskar Mathes, Walter Habel, Philipp Speyerer, Heinrich Seebach, und Hermann Trautmann.
Mit einem Appell, dem Verein auch weiterhin treu zur Seite zu stehen und an den Versammlungen und Veranstaltungen teilzunehmen, schloß Schriftführer Bauer, seine Ausführungen, nicht ohne die Jugend aufzufordern, die Reihen des VfB zu stärken. Jeder, der Lust und Liebe zum Fußballsport hat, ist willkommen, auch die Passiven als fördernde Mitglieder!
Von den Gründungsmitgliedern Oskar Mathes aus München, Jakob Bauernfeind aus dem Saargebiet und Philipp Lorch aus Amerika waren schriftliche Glückwünsche eingegangen, die mit Freude aufgenommen wurden.

 

 

DIE GRÜSSE DER TURNER
Der 2.Vorsitzende des TSV Annweiler 1885, Rechtsanwalt Dr. Stoffel, nannte es eine Ehre und Freude, den TSV vertreten und die Grüße der Vorstandschaft sowie der Turnerinnen und Turner zu dem Festabend überbringen zu können. Die Turner hätten gerade in den letzten Jahren das Aufwärtsstreben des VfB aufmerksam beobachtet, nicht aus neid, sondern in stolzer Freude, daß sich hier in Annweiler ein Fußballsport entwickelt, der zwischen den beiden hiesigen Sportvereine in letzter Zeit ein sehr erfreuliches Verhältnis hergestellt hat. Wir sind nicht Gegner, sondern Freunde, was ja auch darin seinen Ausdruck findet, daß die Fußballer ihren Festabend in der Turnerhütte veranstalten. Dafür danken die Turner besonders. Er selbst habe den Fußballsport in Dreck und Schlamm schon als kleiner Junge bewundern können. 40 Jahre eines Vereins sind im großen und ganzen gesehen ein halbes Menschenalter. Annweiler und alle sportinteressierten Kreise würden mit stolzer Freude erkennen, daß hier ein solcher Fußballverein auf die Beine gestellt wurden. Als Zeichen der Verbundenheit überreichte der TSV einen Blumenkorb. Diese Blumen werden wohl verwelken, aber der Festabend wird in Erinnerung bleiben und ein Ansporn sein, weiterhin in Kameradschaft und Freundschaft zusammenzuleben.
Der Vorsitzende des VfB dankte für die herzlichen Glückwünsche.

 

 

NIE ZU ALT …
Für diejenigen, die an diesem Abend ausgezeichnet und geehrt wurden, nahm der Mitbegründer des VfB, Fridolin Dentzer, das Wort. Er dankte der Vereinsleitung dafür, daß man die Alten, die – um die Fußballersprache zu gebrauchen – in eine Abseits-Stellung geraten seien, nicht vergessen habe. Anknüpfend an die Worte des stellv. Vorsitzenden des TSV, Dr. Stoffel, könne auch er auf eine Verbindung zwischen Turnen und Fußball verweisen. Die heutige sportliche Auszeichnung sei die dritte seines Lebens. 1914 habe er als Turnerzögling am letzten Turnfest vor den Weltkriegen teilgenommen und einen Preis errungen, 1926 sei er zum Ehrenmitglied des VfB ernannt worden, und beim Jubiläum des Tennisclubs Annweiler habe er vom Sportbund die Ehrennadel für 25jähriges Wirken als Vorsitzender des Tennisclubs Annweiler erhalten. Nun werde er, was wohl eine Kuriosität sei, zum zweiten Mal zum Ehrenmitglied des VfB ernannt. Als er 1926 mit seinem Sportkameraden Alfred Rillmann vom „großen“ Fußball zum „kleinen“ Tennisball überwechselte, sei für beide das Alter maßgebend gewesen. Das müßte aber nach 45jähriger sportlicher Betätigung als eine irrige Meinung bezeichnet werden. Er könne der heutigen Jugend nur sagen, daß man, um Sport zu treiben, nie zu alt sei; sie möge das Wort beherzigen: „Der Jugend Tugend gebe auch dem Alter noch Jugend!“

 

 

BEACHTLICHE STUFE
Bürgermeister Leyendecker, der selbst einmal aktiver Fußballspieler war, führte aus: Der heutige Tag war für ihn mit vielen Verpflichtungen ausgefüllt, so daß ein früheres Erscheinen nicht möglich gewesen ist. Er erinnere an das „Mittelalter“, als der Fußball die Menschen erstmals in seinen Bann gezogen hat. Ein Freund von ihm, der Schuhmacherlehrling war, mußte ein paar alte Schuhe reparieren, ein Paar lange alte Hosen wurden abgeschnitten und in Zeitungspapier eingewickelt, um erstmals zum Fußballspiel gehen zu können. In der Zwischenzeit hat sich der Fußballsport kultiviert, und es kommt nur noch auf die Spieler an, wenn wir ein technisch hochstehendes Spiel sehen wollen. Der VfB hat eine Entwicklung durchmachen müssen wie jeder andere Verein, und wenn es Niederlagen gegeben hat, so glaube er, daß die Leistungen des VfB heute doch auf einer beachtlichen Stufe stehen. Die jüngste Entwicklung läßt erkennen, daß der Bestand des VfB in der A-Klasse gesichert ist. Wir von der Stadtverwaltung werden diese Tatsache Rechnung tragen. Das neue Stadion wird ein Anreiz dazu sein, daß sich jeder wie bisher, oder noch mehr, für diesen schönen Volkssport einsetzt, daß die Leistungen gesteigert werden und damit das Besucherinteresse wächst. Letztlich ist ja mit dem VfB auch der Name der Stadt Annweiler verbunden. Anstand und Fairneß müssen gewahrt bleiben. Als Präsent überreiche er den Vorsitzenden ein „paar Mark“, für die dieser sicher gute Verwendung habe. Zum neuen Beginnen wünsche er recht viel Glück.
Der Vorsitzende brachte auch Bürgermeister Leyendecker gegenüber seinen Dank zum Ausdruck.

 

 

ES WAR EINMAL …
Fotografien der ersten Fußballmannschaft kreisten und lieferten Gesprächsstoff, und aus der Mottenkiste entstieg manche alte Begebenheit. Wie es so ganz am Anfang war? Der „Benjamin“ auf dem allerersten Fußballbild weiß es noch. Luftpumpe, Flickzeug und Packnadel waren die steten Begleiten. Immer wieder kam es vor, daß sich zwei Mann auf das Leder knieten, um es verschnüren zu können. Einmal hatte einer eine „Kerze“ geschossen, der Ball kam herunter und blieb auf den Boden wie ein Lumpen liegen. Was waren das noch für Zeiten? Und das in den Inflationsjahren? Nach einem Sieg galt es doch einen Schoppen zu trinken! Um das ganz mit Sicherheit tun zu können, wurde der Wein schon im Lauf der Woche gekauft und bezahlt damit man ihn am Sonntag in einem großen Krug zur Verfügung hatte. Mit dem Geld, das man am Samstag erhielt, war ja am Sonntag schon nichts mehr anzufangen. Auch das waren Zeiten. Mögen sie nie wiederkommen!

 

 

FROHSINN AUF TOUREN
Die „Pirols“ spielten fleißig und stimmungsvoll auf, und als die Freudigkeit zu klettern begann, gleubte Tambourmajor Roy den Takt angeben zu müssen. Wir konnten verstehen, daß es ihn bei soviel Schwung juckte. Die Stimmungskurve stieg weiter an. Auch TSV-Vorsitzender Ehinger war inzwischen im Kreise der kleinen Festversammlung erschienen. Die alten Fußballieder wurden „ausgepackt“ und gesungen – wie ehedem: „Ein dreifach Hoch dem Lederball, ein Fußballspiel gibt’s überall“ … und „Haltet euren Verein in Ehren“ klang’s in die nächtliche Runde. Als die Mitternachtsstunde längst geschlagen hatte und einzelne Besucher den Weg nach Hause nahmen, zogen kleine Gruppen noch hinauf, angezogen von den Lichtern aus dem kleinen Wäldchen, um die Fußballnacht mitzufeiern, die wohl kalt, aber schön war.

Sitzungsprotokol der Generalversammlung vom 17.Januar 1922